LESEPROBE

Das Unvorhersehbare

Es ist mitten im Hochsommer, Donnerstagnachmittag 14:30 Uhr, das Thermometer zeigt 27,5 °C an und die Sonne brennt.
Ich hole unsere Tochter von der Schule ab. Die meisten Mitbürger haben sich mit dicken Sonnenbrillen, T-Shirts, Shorts und der obligatorischen Eiswaffel bewaffnet. Dem wollen wir nicht nachstehen und so kommt es, dass wir auf dem Nachhauseweg noch an der Lieblingseisdiele einen Zwischenstopp einlegen.
Wenige Hundert Meter weiter parke ich unser Auto vor dem Haus. Wir steigen aus.
Mit unseren 50er Jahre Sonnenbrillen, weißen T-Shirts und Blue Jeans sind wir im Partnerlook gekleidet. Die beiden Eiswaffeln runden das Gesamtbild vollends ab.
Ich gehe um das Auto, öffne den Kofferraum, hole den Tornister heraus, während unsere Tochter den Turnbeutel vom Rücksitz einsammelt. Fast gleichzeitig schließen wir Kofferraumklappe und Beifahrertüre, gehen zum Törchen des Vorgartens und wollen gerade reingehen, als wir in einiger Entfernung ein Surren und Hecheln vernehmen.
Wir gehen nicht hinein, sondern bleiben davor stehen, drehen uns zeitgleich um, unternehmen erfolgreich den Versuch des „Synchroneisschleckens“ und beobachten die flimmernde Straße durch unsere Sonnenbrillen, als das Unvorhersehbare geschieht…

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Gravitation

Schon in der Schule fand ich die Physik recht interessant. Sie basiert auf Erfahrungen und Erkenntnissen, die unsere Vorfahren intensiv erforscht haben.
Schneller als mir lieb war, fand ich mich in einer Physikstunde wieder, in der unser Lehrer etwas von Isaac Newton und seinen Axiomen faselte.
Damals war mir noch nicht bewusst, wie sehr dies meine Welt verändern würde. Aber heute begegnen mir und meinen Mitmenschen diese AXIOME (Grundgesetze) mehrmals täglich.
Das erste Newtonsche Axiom, jeder von uns kennt es, weil es uns oft zu schaffen macht, ist mir heute in den frühen Morgenstunden begegnet:

Es ist das Trägheitsgesetz.

Das Trägheitsgesetz besagt, dass ‚ein Körper im Zustand der Ruhe verharrt, sofern er nicht durch einwirkende Kräfte zur Änderung seines Zustandes gezwungen wird.‘
Ich erblicke rote leuchtende Digitalzahlen in der Reihenfolge 06:00, als mein Körper heute Morgen zur Änderung seines Zustandes, durch ein äußerst lautes und schrillendes Pfeifen gezwungen wird...
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Ein Baumarkterlebnis

Samstagmorgen 9:30 Uhr Frühstückszeit.

„Morgen kommt meine Mutter zum Kaffee und die neue Spülmaschine ist noch nicht angeschlossen“, bekomme ich von meiner Frau während des Frühstücks im Wintergarten zu hören.
„Ja, da fehlt noch so ein Dingen…“, sage ich und beiße genussvoll in mein üppig belegtes Tomaten-Gurken-Salatbrötchen.
„Was fehlt dir noch?“, schauen mich nun zwei Teetrinker an.
„Hmm, schmmmm, mmmhhh, öhö…“, ich genehmige mir noch einen Schluck Espresso. Meine beiden Gegenüber schauen mich verständnislos an. „Wie…?“

„Mmmmm, sssccchhhmmmm, ähem, Dingenskirchen, öhö…“, das Brötchen ist einfach zu köstlich.
„Ah ja, wenn das so ist…?“ „Fahr gleich zum Baumarkt. Willste mit, Tochter?“

„Nö, ich bleib hier bei Mama, wir backen noch etwas.“ „Wenn du schon mal dorthin fährst, dann sei so lieb und bring doch noch Schrauben und Dübel mit.“
„Okay“, ich schwinge mich in meine Lieblingsjacke und genehmige mir noch einen letzten Schluck Espresso, bevor ich aus der Küche verschwinde.
Es ist Samstagmorgen und anscheinend haben auch meine Mitbürger nichts Besseres zu tun, als sich im Baumarkt rumzutreiben.

Was sollte ich noch mitbringen? Hauben und Bügel???